Der Busfahrer - Oder: Wie ich die Welt bewege
...

Wie es dazu kam ...

»Da passieren jeden Tag Dinge; man, man, man
damit könnte man ganze Bücher füllen.«



Genau diese (und auch ähnliche) Bemerkungen begegneten mir immer wieder, wenn ich mit meinen neuen Kollegen in Pausen oder beim Ablösen am Bus einen kurzen Plausch hielt. Dabei berichteten sie davon, was für Dramen und Komödien sich jahrein jahraus bei ihnen im Bus ereigneten.

Meist taten sie dies lachend, fast feixend … und manchmal sehr verärgert oder auch maßlos enttäuscht … doch häufig einfach nur verdutzt und gleichzeitig mehr oder minder betroffen. Die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen eben. Aber immer mündete es wie in einem Chorgesang mit obigem Tenor.

Dann sah ich unvermittelt etwas direkt vor meiner Nase tanzen. So wie Peter Pan die kleine Fee Tinkerbell. Und auch hier war es zuerst nur ein 'Fünkchen'. Doch dieses Fünkchen entzündete etwas in mir. Mein kreativer Kopf stand schlagartig hell in Flammen (natürlich nur bildlich gesehen).

Aber ich war auch nicht in der Lage, geschweige denn willens, dieses Feuer zu löschen: "Wie wäre es, wenn ich ein Buch über alle meine eigenen möglichen bis unmöglichen Erfahrungen schreibe", ging es mir just in diesem Moment durch den Kopf. Und während dieses ersten Funkenflugs fiel mir obendrein gleich ein passender Titel ein.

Ich versichere euch, der Titel 'Der Busfahrer – oder: wie ich die Welt bewege' entstand genau in diesem Moment. Er ist damit das einzig beständige im Laufe des fast zweijährigen Entstehungsprozesses.

Aber war es nicht im Grunde doch ein bisschen eine Schnapsidee?

Ach was … so wie Peter Pan und seine Gefährten, um den Vergleich noch einmal heranzuziehen, musste ich nur genug daran glauben, um aus diesem ersten Gedanken etwas Handfestes entstehen zu lassen. Na gut; dafür würde schon ein bisschen mehr nötig sein. Aber dazu komme ich gleich.

So hatte ich vorerst zwar nur dieses bis dato etwas formlose Konzept. Doch um einen roten Faden für mein geplantes Werk zu finden brauchte ich dann nur ein paar Tage.

Die Suche beendete ich für mich mit folgenden Eckpunkten:

Kurze und knackige Geschichten möchte ich schreiben …
… gut, ich gebe mir Mühe …

Nicht zusammenhängend, sondern lose zusammengestellt musste alles sein …
… das ist kein Problem …

Und eingängige Geschichten sollten es werden …
… na ja, mal sehen …

Und sie mussten aus dem oftmals Frohsinn entlockenden Leben eines Busfahrers berichten …
… das auf jeden Fall …

Und natürlich manchmal aus dem nahe gehenden und teilweise bedrückenden Leben unserer Fahrgäste erzählen …
… sehr traurig, aber selbstverständlich …

Und dann auch von ihrem einesteils Nerven aufreibenden und bisweilen bizarren Tun handeln …
… aber hallo, das ist schon sehr wichtig …

Und sich um alle möglichen anderen Geschehnisse oder Beobachtungen drumherum drehen …
… das ist nicht schwer …

Doch auf keinen Fall durfte es nur eine dicke Chronik unseres Berufsalltags werden …
… nein, das muss ich dringend vermeiden …

Check.

DAS war also der Anfang. Und nun haltet ihr es in Händen. Mein erstes Buch über einen Teil meiner zusammengetragenen Erlebnisse. Und ich trage eine Menge Stolz in der Brust, das kann ich euch sagen.
Deshalb möchte ich einen ersten und kurzen Dank an all die Fahrgäste, Kollegen, Mitmenschen und an alle anderen um mich Herumwuselnden loswerden, die dafür, wenn auch manchmal etwas unfreiwillig, als Ausgangspunkt und Inspiration dienten.

Ohne Euch hätte dieses Buch nicht entstehen können.

Aber jetzt mache ich nicht länger einen auf 'Erklärbär' und hoffe, dass ihr an meinen kleinen Geschichten gefallen findet ...


Und so wird es hoffentlich einmal aussehen





André Isbrecht